Mittwoch, Februar 18

Mountain Dew

"Sprite" kann man als eine Arte weiterentwickelte Limonade betrachten, auch wenn das mit echten Zitronen nichts mehr zu tun hat. Selbst Coca-Cola geht auf ein Getränk zurück, das man ursprünglich aus natürlichen Zutaten herstellen konnte.

Jede noch so giftig bunte Süßigkeit, jede noch künstliche Limonade hat ihren Ursprung in etwas Natürlichem. Jede? Nein, es gibt auch so wundervolle Geschmacksrichtungen wie "Schlumpf". Wer kennt nicht die blau-transparenten Haribo-Schlümpfe? In Österreich kann man im Sommer gelegentlich auch Schlumpf-Eis finden, eine besondere Spezialität! Aber woraus wird Schlumpf-Aroma gewonnen?

Auch die Amerikaner haben ein solch großartiges Produkt: "Mountain Dew" ("Bergtau"). Eine giftig grün-gelbliche Limonade, die nach irgendwelchen undefinierbaren Chemikalien schmeckt. Der einzige naturnahe Inhaltsstoff ist vermutlich Zucker. Aber an was soll das Mountain Dew-Aroma erinnern? Verpackung und Farbe erinnern am ehesten an ein Geschirrspühl- oder Waschmittel. Auch das dynamische Label in Rot und Grün mit einer sich sausend drehende Spirale wirkt wie ein Wirbelwind, der kommt und alles sauber macht.

Ein Zitat von Wikipedia: "...dentists and health experts warn that Mountain Dew has high amounts of caffeine, sugar, and artificial ingredients that can lead to serious tooth decay and other serious health conditions." Mountain Dew hat einen auch im Verhältnis zu anderen Limonaden beeindruckenden ph-Wert von 3.1. Das liegt irgendwo zwischen Essig und Zirtonensaft. Ein solcher Säurewert in einem Gewässer wäre auch für ausgewachsene Fische tödlich.

Nichtsdestotrotz ist dieses Getränk durchaus populär. Ich kann mich zum Beispiel noch an das junge Brüderpaar aus Oklahoma erinnern, mit denen ich mir in einem Hostel ein Zimmer geteilt habe. Die sind für ein Wochenende nach New York geflogen um sich am Broadway "Mary Poppins" und "The Little Mermaid" anzusehen. Und nach den Vorführungen haben zu einem Sack voll MacDonalds-Essen eine 2-Liter Flasche Mountain Dew getrunken.

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