Samstag, Jänner 17

Central Park

Am Morgen ist es noch immer zu kalt um die Stadt zu erforschen. Das Hostel hat eine große Küche, die gleichzeitig der Speisesaal ist. Dort ist es allerdings ziemlich kühl. Längere Zeit sitzen kann man nur im Fernsehraum, dem einzig richtig warmen Aufenthaltsraum. Dort gibt es gemütliche Sofas, bunte Polster und Teppiche. Leider läuft die ganze Zeit der Fernseher, im Moment ein Programm über Traumhochzeiten. Unterhaltsamer als das Programm selbst sind die laufenden Kommentare von zwei Schwulen, die z.B. beim Anblick eines rückenfreien Hochzeitskleids in Verzückung fallen. Wie ich später erfahren habe, arbeitet einer von ihnen als Modedesigner.

Im Lauf des Tages lässt der Frost etwas nach, das heißt, wir haben jetzt -7 Grad Celsius. Am späteren Nachmittag gehe ich erstmals laufen in den Central Park "where they say you should not wonder after dark", der ist 18 Blocks von hier entfernt, das ist nicht sehr weit. Eigentlich recht nett das Areal, etwas hügeliger und bewaldeter, als ich mir das vorgestellt habe. Die Wege verlaufen alle in Schlangenlinien. Wenn man sich da nicht an den Hochhäusern in der Ferne orientiert, verliert man leicht die Orientierung (was mir natürlich sofort passiert ist). Aber zum Glück sind die Straßen in New York bekanntlich so nummeriert, dass selbst Leute wie ich, die ohne Orientierungssinn durchs Leben irren, sich jederzeit neu orientieren können. Und auch "after dark" ist es kein Problem durch den Central Park zu joggen. Hier lungern keine zwielichtigen Gestalten herum, jedenfalls nicht bei -7 Grad.

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